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Ständige Angst macht den Körper krank. Der Schritt in die Depression ist meist nicht weit. Doch, was kann man dagegen tun? Denn gerade Erkrankungen psychischer Art haben nichts mit Logik zu tun. Daher kann man ihnen auch nicht mit Logik beikommen. Bei jedem Menschen äußert sich Angst auf andere Art. Daher, schauen Sie in sich hinein und klären sie, woher Ihre Angst kommt.

Gesunde oder krankmachend Angst

Kennen Sie das Gefühl, wenn plötzlich wie auf Knopfdruck Ihr Puls hochschnellt, der ganze Körper angespannt ist? Ein Hund bellt, eine Spinne krabbelt oder ein lautes Hupen erschrickt uns. Wenn jetzt wirklich Gefahr droht, ist es sehr hilfreich, denn das Adrenalin hilft uns wegzulaufen. Dazu sagen wir meist, wir haben Angst. Das ist jedoch keine Angst sondern Furcht. Denn Furcht ist objektbezogen und angemessen. Wir alle haben also Furcht. Aber auch Angst!?

Angst ist mehr, sie ist ein zurückhaltender Impuls. Wenn wir beispielsweise Wut, Trauer oder Agressionen dauerhaft zurückhalten, verspüren wir meist Angst. Sie schleicht sich meist über Jahre ein. Angst zeigt

  • was wir für Impulse unterdrücken,
  • was uns wichtig ist,
  • wenn wir auf etwas eigentlich wütend sind,
  • um welche Baustellen wir uns kümmern sollten.

Manche Angst ist also ein guter „Wachmacher“. Doch er fühlt sich nicht so an. Und meist können wir nicht schnell reagieren, weil wir nicht sofort selbstreflektiert danach suchen können, wo die Angst herkommt.

„Angst macht wach, aber Angst macht auch dumm“

Zukunftsforscher Matthias Horx

Angst

Viele unserer Ängste belasten uns mehr, als uns lieb ist. Mal mehr und mal weniger. Bei manchen Menschen sorgen Ängste sogar für Einschränkungen im täglichen Leben bestimmen alles, was sie tun. Angst schleicht sich von hinten an, nistet sich letztlich ein. Sie vergiftet nach und nach unser DenkenAngst wollen wir oft gar nicht wahrhaben. Wir realisieren sie erst viel viel später. Genau das ist dann gefährlich, denn die Angst übernimmt schließlich das Regime.

Eine weitere Steigerung sind Angststörungen und sogar Zwänge. Das sind ernstzunehmende, psychische Erkrankungen, auf die ich hier nicht eingehen kann und will. Mir geht es um Ängste, die zwar lange da sein können, die jedoch mit Kraft der Selbstheilung wieder in „normale“ Bahnen und ein gesundes Leben gelenkt werden können.

Symptome

Bei dauerhafter Angst fährt unser Immunsystem herunter. Es werden alle emotionalen Ressourcen bis an die Belastungsgrenze gefordert und strapaziert. Das führt schließlich dazu, dass manche Menschen das Gefühl haben, ständig unter permanentem Druck zu stehen. Die Angst trübt den Blick auf die Gegenwart und Zukunft. Menschen malen sich ganze Horrorszenarien aus, das ist krankhafte Angst.

Ich bin eigentlich kein Mensch, der Furcht oder sogar Angst hat. Doch als mir das Doping vor Jahren bewußt wurde, schlich sich plötzlich Existenzangst in mein Leben. Erst bemerkte ich es gar nicht so, doch die Gedanken kreisten immer öfter um meine finanzielle Existenz und wie es weiter gehen soll. Das waren furchtbare Gedanken, Grübeln und Szenarien, die ich mir ausgemalt habe. Es machte mich kurzatmig, ständiges Herzklopfen, immer öfter kamen mir die Tränen und ich konnte manchmal an nichts anderes mehr denken. Ich suchte händeringend eine Lösung, doch ich wurde krank, weil ich die Angst damals nicht benennen konnte.

Nun habe ich schon einige Symptome genannt. Alles, was langfristig da ist, übermäßig auftritt macht krank, daher ist es wichtig, die Symptome genau zu kennen. Zu den häufigsten körperliche Symptome gehören:

  • Herzrasen
  • Druckgefühl und Enge in der Brust
  • Schwindel
  • Schweißausbrüche
  • Muskelanspannung
  • Bauchschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung

Gedanken, die Angst in uns auslösen:

  • Sorgen vor Krankheiten (Krebs), Tod, Krieg, Sorgen um Freiheit
  • Ständige Besorgnis zu allen möglichen Themen
  • Katastrophale Gedanken – Horrorszenarien
  • Überbewertung von Empfindungen
  • Sorge vor Ablehnung
  • sich selbst abwerten
  • Sorge Verlassen zu werden
  • Sucht nach Liebe (Eifersucht)
  • Überlastung
  • Konzentrationsprobleme
  • Gedächtnislücken
  • Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung
  • Gefühl von Leere, Beklemmung
  • Bedürfnis nach ständigem Alleinsein
  • Verbitterung, Neid, Mißgunst
  • ständige Unsicherheit
  • sich ständige kontrollieren müssen
  • Selbstmordgedanken

Häufig kommen aber auch Empfindungen hoch wie: Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, ständig beleidigt sein, Vermeiden, Rückzug. Sie verstecken oftmals die echten Symptome. Viele Menschen sind gefangen in ihrer Angst und alten Glaubenssätzen:

  • nicht wertvoll zu sein,
  • nicht wichtig genug zu sein,
  • etwas zu verpassen,
  • nicht richtig zu sein – zu dick, zu dünn, zu groß, zu klein, zu… sein
  • alleingelassen zu sein,
  • nicht perfekt genug zu sein,
  • zu versagen,
  • nicht liebenswert zu sein…

Das sind ganz tief verwurzelte Glaubenssätze. Ungesunde Angst entsteht also aus selbst gebildeten fantastischen und schrecklichen Szenarien. Diese können am Ende unseren gesamten Verstand einnehmen. Sie entsprechen aber nicht wirklich der Gegenwart.

Wie finden Sie Ihre Freude zum Leben wieder?

Grundsätzlich ist es nicht schlimm, sich Sorgen zu machen. Das tun wir alle mal. Wichtig ist, daß es eben begrenzt ist und wir wieder zum gesunden Maß zurückfinden. Wer ständig Angst hat, dem geht der Kontakt zu Gegenwart und auch zur Freude und Liebe zum Leben verloren. Gerade Menschen, denen Liebe, die Liebe zu sich selbst, fehlt, sind anfällig für Ängste. Solange Selbstannahme, Anerkennung und Wertschätzung fehlt, bleibt die (unbewußte) Angst, nicht geliebt, abgelehnt oder verlassen zu werden. Es ist also ein Kreislauf.

Viele Menschen warten immer auf ein schönes Erlebnis und daß irgendwas, irgendwer kommt und sie daraus holt. Das habe ich auch. Ich habe sogar viele Menschen um Hilfe gebeten. Doch ich wußte nicht genau, was ich brauche, suche und konnte daher nichts Genaues sagen. 

Viele Menschen halten sich dann an großen Erwartungen fest: Eine bessere Zeit wird kommen. Alle Gedanken sind in der Zukunft. Doch so verliert man sich selbst. Es kommt nunmal keine Fee, die uns die Angst wegpustet oder uns an die Hand nimmt. Die schlechte Nachricht ist: Nur SIE allein können die Angst wieder in die normalen Schranken bringen. Sie selbst haben es in der Hand, wieder Verantwortung zu übernehmen und zu leben. Oder Sie leiden weiter…

Nimm Dir Zeit, um glücklich zu sein. Zeit ist keine Schnellstraße zwischen Wiege und Grab, sondern Platz zum Parken in der Sonne.

Phil Bosmans

Sie schaffen das ganz allein!

Um mit Ihrer Angst erfolgreich umgehen zu können, sollten Sie sich nun hinsetzen und den Schmerz dahinter analysieren:

  • Welche Impulse unterdrücken Sie?
  • Wo halten Sie sich immer wieder zurück?
  • Sind Sie wirklich wütend?
  • Zeigen Sie Ihre Wut angemessen oder fluchen Sie nur im stillen Kämmerlein?
  • Was lassen Sie ständig mit sich machen?
  • Was ist Ihnen wirklich wichtig, doch Sie tun nichts dafür?
  • Um welche Baustellen sollten Sie sich wirklich kümmern?
  • Wer tritt Ihnen ständig auf die Füße und Sie lassen es zu?

Die ersten Schritte haben Sie schon getan UND sie haben weitergelesen. Im nächsten Schritt geht es darum, das Thema nach und nach zu akzeptieren. So verliert der Schmerz an Kraft. Es ist jetzt wichtig anzunehmen, was ist. Vielleicht geht es Ihnen gerade wirklich schlecht. Vielleicht haben Sie wirklich starke körperliche Symptome. Gerade deshalb: Finden Sie heraus, was Ihnen Ihr Körper gerade sagen will. Ja, es ist schwer. Daher gehen Sie Schritt für Schritt.

Immer ich..

Ja, Sie müssen schon wieder etwas tun. Doch nur so funktioniert es. Es kann Sie leider niemand anderes aus dieser Situation herausholen. Vielleicht ist es heute genau richtig, endlich einmal aus dem Schneckenhaus heraus zu kommen und über Ihre Ängste zu reden. Sprechen Sie doch endlich einmal über Ihre Gefühle. Durchbrechen Sie den ständigen Kreislauf und öffnen Sie sich anderen. Das kann die beste Freundin sein oder Sie holen sich professionelle Hilfe.

Eine gute Freundin hat jahrelang nicht mit ihrem Mann über ihre Probleme gesprochen. Es fällt ihr sehr schwer, endlich mit ihm ehrlich über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen, obwohl er sicher ein toller Gesprächspartner wäre. Sie nimmt sich immer zurück und hält sich für nicht so wichtig. So langsam kennt sie ihre Ängste und kann sie Stück für Stück akzeptieren. Ich kann sogar schon spüren, daß sie bald offen mit ihrem Mann redet und freue mich für sie.

Werden Sie sich Ihrer Stärken wieder bewusst

Bitte akzeptieren Sie, daß es langsam geht, Stück für Stück. Sie können nicht von heute auf morgen Ihre Angst loswerden. Das bedarf Geduld und Zeit. Suchen Sie sich von den folgenden Dingen raus, was Ihnen am Leichtesten fallen könnte und beginnen Sie damit. Und Achtung! leider ist Angst sehr sehr anhänglich. Sie werden immer wieder mit Rückschlägen konfrontiert werden. Geben Sie nicht auf und machen weiter. Schritt für Schritt in ein gesundes Leben:

  • Nehmen Sie sich Zeit für sich. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem LEBEN! Erlauben Sie sich, sich mit sich zu beschäftigen. Fangen Sie heute doch einmal an, jeden Tag eine positive Eigenschaft von sich auf einen Zettel zu schreiben. 
  • Atmen Sie bewußt. Wer tief atmet, hat keine Zeit für krankmachende Gedanken. Tiefe Atemzüge bringen neue Energie in Ihren Körper. Wenn Sie jetzt auch noch in der Natur tief atmen, bekommen Sie noch mehr frische Energie.
  • „Das ist meine Zeit!“ – Finden Sie Ruhe in der Meditation. Experimentieren Sie, was zu Ihnen passt, mit und ohne Mantra, geführt oder nicht.
  • Versuchen Sie wirklich tief zu entspannen. Das kann sein: in der Badewanne, mit der Lieblingsserie, in der Sauna… Alles, was Ihnen gut tut, ist okay. Wichtig ist, daß Sie sich das heute mal erlaufen!
  • Gehen Sie doch mal in den fühlbarer Kontakt. Schenken Sie einem lieben Menschen eine intensive Umarmung. Spüren Sie genau hinein, wie gut Ihnen das tut. Wenn es noch schwer fällt, üben Sie es, immer wieder. Oder umarmen Sie doch einfach mal einen Baum. Bitte sehr bewußt. Sie werden überrascht sein, welche Energie Sie spüren werden. Sehr wohltuend. Dieses Experiment habe ich mit einem Freund gemacht. Noch heute ist er dankbar dafür, daß ich das mit ihm probiert habe. Es war der Anfang für seine neue Achtsamkeit.

Machen Sie neue Erfahrungen

  • Lernen Sie loslassen. Prüfen Sie Ihre Beziehungen. Wen oder was brachen Sie nicht mehr in Ihrem Leben? Oder wer zieht Sie immer weiter in die Angst?
  • Lösen Sie sich letztlich von allem, was Sie belastet. Lieben Sie Ihren Job oder ist er nur noch Belastung? Was möchten Sie gern lieber tun? Aber Vorsicht, nicht voreilig alles über Bord werfen. Vielleicht hilft Ihnen nur eine veränderte Einstellung: love it, leave it or change it.
  • Gehen Sie bewußt in neue Kontakte. Suchen Sie sich also Dinge, die Sie interessieren und die Sie in der Gruppe machen können. So habe ich viele Instagram-Touren gemacht. Die gemeinsame Beschäftigung mit Fotos hat mir dann neue Horizonte eröffnet. Oder suchen Sie sich eine sportliche Betätigung. Ich liebe es, regelmäßig zum Aquajoggen zu gehen. Inzwischen haben wir eine tolle Truppe und lachen viel gemeinsam.
  • Beschäftigen Sie sich einmal mit Ihren Werten. Wofür wollen Sie wirklich wahrgenommen werden? Kennt Ihr Umfeld Sie wirklich wirklich? Zeigen Sie sich doch einmal. Muten Sie sich ruhig anderen zu mit all Ihren Sorgen, Ängsten, Stärken, Schwächen.., so wie Sie wirklich sind. So werden Sie merken, wer es wirklich gut mit Ihnen meint. Wer wirklich für Sie da ist.
  • Üben Sie, sich zu reflektieren. Halten Sie inne. Welche Situationen passieren Ihnen immer wieder, die für Sie unangenehm sind? Was ist dabei Ihr Anteil? Was lösen Sie durch Ihr Verhalten beim anderen aus? Wollen Sie das weiter so oder was können Sie verändern?
  • Loben Sie sich für jeden kleinen Fortschritt. Ich habe mir vor langer Zeit sogar einen festen Termin zum Loben gesetzt. Jeden Abend ploppt er auf und ich lobe mich für eine positive Tat. Heute bräuchte ich ihn nicht mehr, aber er erinnert mich, es immer wieder zu tun und es hilft schlußendlich.

Ich wünsche Ihnen, daß Sie endlich herausfinden, was Ihre Angst antriggert. Und ich wünsche Ihnen, nach und nach das zu akzeptieren. Nehmen Sie sich selbst wichtig, vielleicht zum ersten Mal. Es wird sich etwas bei Ihnen verändern. Ich wünsche Ihnen ganz viel Erfolg. Gern können wir gemeinsam auch im 3-Stunden-Coaching daran arbeiten oder wir klären es per Telefon. Ich freue mich auf Sie!

Foto: gratisography-Depressed Woman