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Eine gute Führungskraft ist geprägt von wirklicher Hingabe in visionärer und menschlicher Hinsicht. Sie zeigt Liebe zu den Menschen und der Glauben an ihre Talente entfacht in ihr Begeisterung. Eine gute Führungskultur beeinflusst noch weit mehr als die reine Arbeitsplatzzufriedenheit der Mitar­beiter:innen. Insbesondere in diesen komplexen Zeiten mit digitalem Wan­del und einer sich rasant wandelnden Arbeitswelt wächst die Bedeutung von guter Mitarbeiterführung. Woran erkenne ich aber eine gute Führung? Was macht beste Führungskräfte aus? Und wodurch können Sie sich von anderen Führungskräften unterscheiden?

Führung heißt Leidenschaft und Menschen zu lieben

Führungskräfte stecken heute meist in einem Dilemma zwischen den Anforderungen und Komplexität des täglichen Alltags und den Wünschen der Mitarbeiter:innen. Zudem müssen sie auch für sich selbst sorgen, damit sie nicht zwischen den Ansprüchen zerrieben werden. Gerade deswegen ist ein guter Charakter der Führungskraft für die Wirksamkeit einer guten Führung und somit auch für den ökonomischen Erfolg von Unternehmen entscheidend. „Führung soll zudem begeistern und Leistungsträger an das Unternehmen binden.“ schreibt mein lieber Kollege Dr. Bernd Slaghuis. 

Wie kann eine gute Führung nun gelingen? Die schlechte Nachricht zuerst: es gibt keine Schablone dafür. Es geht viel mehr um Haltung und die Liebe zu Menschen, zu Menschen mit all ihren Ecken, Kanten und tollen Eigenschaften. Wichtig sind dabei die eigenen Werte und Ziele. Zudem muß die Führungskraft immer schauen, ob sie zur jeweiligen Unternehmenskultur passt. Die Einstellung als Mensch sich selbst und anderen ist also der Schlüssel für eine gute Führungskraft.

Führungskraft heißt Vorleben

Mit einem guten Führungsstil versorgen Führungskräfte ihre Mitarbeiter mit den notwendigen Ressourcen. Es geht darum, Hindernisse, die die Arbeit erschweren, zu beseitigen. Vor allem geben stra­tegische Führungskräfte ihren Mitarbeitern re­gelmäßiges und konstruktives Feedback. Dabei be­kommen Mitarbeiter regelmäßig und möglichst in kurzen Abständen konstruktives Feedback von ihren Vorgesetzten und Kollegen. So eine Führung hat nicht nur einen positiven Effekt auf das Unternehmen, sondern auch auf die Angestell­ten, und ihre Arbeitsplatzzufriedenheit steigt. 


Beste FührungskraftEin weiterer Punkt ist das Vorleben eines gesunden Umgangs mit sich selbst. Wer also als Führungskraft nicht genug auf seine eigenen Bedürfnisse achtet, die Gesundheit vernachlässigt und keinen Aus­gleich zu den täglichen Belastungen findet, vermit­telt auch gegenüber seinen Mitarbeitern keine Auf­geschlossenheit für einen gesunden Umgang mit sich selbst.

Zudem führt eine fehlende seelische und körperliche Ausgeglichenheit dazu, daß es Führungskräften schwerfällt, souverän und selbst­sicher mit den hohen Anforderungen ihrer vielfäl­tigen Führungsaufgaben umzugehen.

Eine positive, wertschätzende und interessierte Grund­haltung gegenüber Menschen und Mitarbeitern führt dazu, daß sie sich wahrgenommen fühlen. Zusammen mit der Anerkennung ihres Ein­satzes für das Unternehmen, einer wertschätzen­den und klaren Kommunikation und einem guten Betriebsklima fördern Führungskräfte die psychi­sche und physische Gesundheit der Mitarbeiter.

Zu der unverzichtbaren Persönlichkeitskompetenz gehö­ren der Wille und die Fähigkeit zur Selbstreflexion, innere Stabilität und Selbstvertrauen. Sie sollte ihre eigenen Stärken genau kennen und einsetzen. Eine hohe Sozialkompetenz sowie Team-, Kritik- und Kon­fliktfähigkeit sind unabdingbar. Eine Führungs­kraft, die gesund führt, sollte mit Belastungen in der Arbeitswelt in angemessener Weise umgehen können (Resilienz). Auch eine exzellente Kommu­nikationsfähigkeit, Methodenkompetenz und Zie­lorientierung sind erforderlich.


Führung ist der Kern unternehmerischer Leistungsfähigkeit. Eine gute Führung ist Quell des Erfolges eines Unternehmens. Und durch gute Führung schafft ein Unternehmen die Entwicklung bis hin zum Branchenführer. Das ist die eine Seite der Medaile. Gute Führung ist aber auch Quell der Inspiration und Motivation der Mitarbeiter.

 

Was machen aber beste Führungskräfte anders als andere?

Beste Führungskräfte umgeben sich mit den besten Talenten und Mitarbeitern. Sie umgeben sich mit denen, die sich frei entfalten wollen und dafür auch Verantwortung übernehmen wollen. Beste Führungskräfte umgeben sich mit den Besten, um so gemeinsam erfolgreich zu werden. Sie haben keine Vorbehalte oder Ängste gegenüber anderen erfolgreichen Menschen. Beste Führungskräfte streben den gemeinsamen Erfolg an und fördern Führungskräfte mit Potential.

Was zieht wirklich beste Talente an?

Nein, nicht Geld oder finanzielle Anreize sind die Motivation sondern

  • die Freiheit im Handlung- und Gestaltungsspielraum
  • wenn über Ergebnisse geführt wird und nicht die Wege zum Erfolg wichtig sind
  • Offenheit für Vielfalt eine Hauptrolle spielt, auch ungewöhnliche Wege zugelassen werden und eine Atmosphäre von Vertrauen herrscht
  • wenn Führungskräfte die Freiheit haben, aktiv den Erfolg des Unternehmens, des Teams zu gestalten, Chancen zu ergreifen und Verantwortung zu übernehmen

Beste Führungskräfte wollen nicht nur das Recht auf freie Gestaltung sondern auch die damit verbundenen Verpflichtungen tragen. Zudem wollen sie sich frei entfalten und mit anderen Menschen umgeben, die die gleichen Werte und Vorstellungen haben.

Eine gute Führungskraft stellt die Praxis der Personalauswahl auf den Kopf

  • Beste Führungskräfte nehmen sich ausreichend Zeit für die richtige Personalarbeit. Sie machen eine gründliche Vorbereitung (wer passt zu meinem Unternehmen, wer hat die gleichen Werte wie ich), führen das Gespräch ausführlich und in Ruhe (nicht zwischen Tür und Angel) und entscheiden sich in einer intensiven Nachbereitung für den passenden Kandidaten.
  • Sie achten darauf, dass die Einstellung der zukünftigen Kollegen wichtiger ist als die Sachkenntnis. (fachliche Lücken lassen sich leichter ausbügeln als menschliche Schwächen)
  • Beste Führungskräfte sorgen dafür, dass sie die individuellen Stärken im Gespräch herausbekommen.
  • Sie zeigen ein echtes Interesse an Ihrem Gegenüber. (Was fällt dem möglichen Kollegen leicht?)
  • Beste Führungskräfte suchen Menschen mit innerer Unabhängigkeit.
    • eine eigene Meinung ist wichtig
    • es sollte kein „Fähnchen“ im Wind sein
    • Mitläufer werden schon im Gespräch entlarvt und aussortiert
  • Beste Führungskräfte suchen Menschen mit praktischem Realismus, keine Überflieger, Menschen mit Ecken und Kanten.
  • Beste Führungskräfte gehen keine faulen Kompromisse bei der Personalauswahl ein
    • sie nehmen nur Kandidaten, die wirklich ins Team passen
    • sie nehmen nicht den „Erstbesten“ nach dem Motto, es wird schon irgendwie passen
    • im Zweifel entscheiden Sie sich gegen einen Kandidaten

Beste Führungskräfte haben Mut zum Vertrauen

Vertrauen ist das wichtigste Fundament für die Leistungsfähigkeit eines Unternehmen. Viele Führungskräfte stellen sich die Frage: Wie kann ich als Führungskraft Vertrauen schaffen? Was muss ich tun oder vorleben, damit man mir vertraut? Vertrauen entsteht durch mehrere Faktoren. Es gehören Glaubwürdigkeit, Zuverlässigkeit in Einklang mit einer Vertrautheit, das heißt einer Gewöhnungsphase, also Zeit und Geduld dazu, um vertrauen zu können.

Was bedeutet Glaubwürdigkeit?

  • Ein wirkliches und echtes Interesse am Gegenüber
  • Ehrlich sein und sagen, was man denkt und nicht anderen nach dem Mund reden oder sagen, was sich gut anhört.
  • Immer offenes und ehrliches Feedback geben, das heißt, auch mal Kritik üben.
  • Bei allem, was man tut immer authentisch bleiben.

Was bedeutet Zuverlässigkeit?

  • Es ist notwendig, dass man sagt, was man denkt, dass man seine Vorstellungen und Werte offenlegt.
  • Zuverlässig sein heißt, dann auch das zu tun, was man sagt, also selbst immer mit gutem Vorbild vorangehen.

Was bedeutet Vertrautheit?

  • Vertrautheit erreicht man nur, wenn man mit Geduld und über einen gewissen Zeitfaktor gleichbleibend in seinem Verhalten agiert. Das heißt nicht, dass man nicht auch mal seine Sichtweise auf die Dinge ändern kann, sondern, dass man den Prozess der Meinungsveränderung offenlegt.
  • Vertrautheit schaffen Führungskräfte nur, in dem sie ihrem Mitarbeitern Orientierung geben und sich ihnen und ihren Themen, aber auch ihren Problemen widmen.

Zum Thema Vertrauen schaffen aufbauen, gehört meiner Meinung nach ein gewisses Standing der Führungskraft. Die Führungskraft muss über genügend Eigenorientierung und Selbstvertrauen verfügen, um Vertrauen leben zu können.

Für beste Führungskräfte stehen Langfristigkeit im Denken und in den Beziehungen an erster Stelle. Sie mögen keine kurzfristigen Planungen und schnelle Wechsel der Strategie. Für Sie steht der langfristige Aufbau eines Teams und das strukturierte Gestalten einer nachhaltigen Strategie im Vordergrund.

Langfristigkeit bedeutet Beständigkeit. Die Führungskraft muss zeigen, dass die Strategien wirklich greifen und es lässt sich von außen auch erkennen, wie die Führungskraft arbeitet. Fehler lassen sich nicht vertuschen. Daher ist es für einige Führungskräfte schwer. Nur beste Führungskräfte sind sicher in ihrem Vorgehen und können langfristig, strategisch arbeiten.

Wichtig sind Ihnen:

  • Langfristige Beziehungen, die auch Krisen standhalten können
  • Langfristiges Denken
  • nachhaltiger Erfolg (keine Schnellschüsse)
  • Sie sehen bei aktuellen Schwierigkeiten über den Tellerrand hinaus und betrachten die langfristige Entwicklung, so kann man kleine Hürden weit schneller meistern.
  • Sie wissen, dass scheitern zum Erfolg dazu gehört und dass jeder Fehler ein weiterer Schritt Richtung Erfolg ist
  • Der ROI wird bei Ihnen immer mittel- bis langfristig geplant.
  • Sie erwarten keinen Erfolg innerhalb von ein paar Monaten.
  • Sie wissen, dass nachhaltiger Erfolg Zeit braucht.

TriggerBeste Führungskräfte sind letztlich wirklich Führungskräfte. Ihnen sind die Mitarbeiter wichtig, wie im ersten Teil beschrieben. Sie achten besonders auf die richtige Personalauswahl. Zudem vertrauen sie ihren Mitarbeitern und ihnen ist ebenso Langfristigkeit sehr wichtig. Nur wer als Führungskraft diese Eigenschaften besitzt und so handelt, wird auch langfristig gemeinsam mit seinen Mitarbeitern Erfolge erzielen.

Beste Führungskräfte verzichten in ihrer Arbeit nicht nur auf komplizierte Instrumente, sondern widmen ihrer Führungsaufgabe wirklich genügend Zeit. Sie gehen intensiv in die Kommunikation mit ihrem Team und binden sie demzufolge in Entscheidungen mit ein.

Eine gute Führungskraft besinnt sich auf Tugenden und Werte

Beispielsweise auf grundsätzliche Werte wie:

  • Zuhören:
    • Hören Sie Ihren Mitarbeitern genau zu!
    • Entdecken Sie die Intention beziehungsweise was wirklich hinter dem Gesagten steckt!
  • Nehmen sich Zeit für jeden Einzelnen
    • Machen Sie keine wichtigen Gespräche zwischen Tür und Angel!
    • Jeder Mitarbeiter ist wichtig, geben Sie mit Ihrer Zeit Wertschätzung!
  • Wählen den Rahmen angemessen
    • Ziehen Sie sich in ein ruhiges Büro oder in eine neutrale Atmosphäre zurück!
    • Finden Sie die beste Arbeitsatmosphäre für Ihr Team!
  • Geben Feedback
    • Seien Sie auf den Punkt und konkret!
    • Machen Sie es regelmäßig und sofort!
  • Ziehen Konsequenzen
    • Seien Sie klar und stecken genau die Eckpunkte fest!
    • Treffen Sie neue Entscheidungen, wenn es notwendig wird!
  • Reagieren zeitnah bei Konflikten oder Schwierigkeiten
    • Lösen Sie Probleme anstatt sie auf die lange Bank zu schieben!
    • Betrachten Sie genau beide Seiten, lassen Sie sich nicht vom ersten Blick täuschen. Was steckt letztlich dahinter?
  • Zeigen echte Wertschätzung
    • Lob, Einbeziehung und Achtung der Meinung aller – das bringt Ihnen auch echte Wertschätzung!

Wertschätzung ist immer wieder das wichtigste Thema im Führungsalltag. Jeder möchte sie haben, dennoch das Geben fällt den meisten Führungskräften enorm schwer. Warum nur? Bereits kleine Gesten bringen so viel im menschlichen Miteinander. Das ganze hat etwas mit Haltung zu tun, aber auch die eigenen Werte zu kennen.

Beste Führungskräfte sind offen, transparent und kommunizieren zeitnah

Beste Führungskräfte sorgen letztlich auch für Transparenz im Arbeitsalltag. Das heißt einerseits, dass sie Themen mit ihren Mitarbeitern zeitnah und offen kommunizieren. Sie sorgen zudem dafür, dass das Team versteht, was vor sich geht. Das bedeutet aber auch, dass sie sich systematisch von überflüssigen Dingen z.B. Berichten, Arbeitsabläufen und Prozessen befreien. Unnötige Daten und Abläufe lenken nur vom eigentlichen Thema ab.

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